"Kebari" ist ein japanisches Wort und bedeutet in etwa "eine Feder um einen Haken gewickelt", oder frei übersetzt schlicht und einfach "künstliche Fliege".
Als "Urfliege" würde ich sie aber nicht bezeichnen, da überall auf der Welt bereits vor Jahrtausenden künstliche Fliegen verwendet wurden. Welche die älteste Fliege überhaupt ist, wird man wohl nie genau beantworten können.
Wenn bei uns von "Kebari" gesprochen wird, meint man in der Regel die "Sakasa Kebari" .Die "Sakasa Kebari" ist eines der bekanntesten und beliebtesten Muster unter den japanischen Fliegen und wird meist als "DIE Tenkarafliege" bezeichnet, obwohl bei Tenkara noch jede Menge andere Muster zum Einsatz kommen. Ich persönlich binde und fische sie aber sehr gerne.
Technisch gesehen ist sie eine Nassfliege. Charakteristisch sind die mehr, oder weniger nach vorne gerichteten (Weich-)Hecheln, die ihr auch die englische Bezeichnung "Reverse Hackle Kebari" eingebracht hat.
Diese Hechelstellung scheint auch das Geheimnis der Fängigkeit zu sein, die eine Kebari besitzt. Bei richtiger Präsentation "pulsieren" die Hecheln verführerisch und reizen somit den Fisch zum Anbiss (hoffendlich

Dieses "pulsieren" muss aber geübt werden und es verlangt nach einer speziellen Technik, um die Bewegung der Kebari in der richtigen Intensität einzuhauchen. Ich habe beobachtet, dass die Fische eher verschreckt werden, wenn das pulsieren zu stark ausfällt.
Im Gegensatz zu anderen Mustern imitiert die Kebari kein bestimmtes Insekt. Es ist sozusagen ein Phantasiemuster.
Dementsprechend ist auch die Vielfalt, die man beim Binden dieser Fliege an den Tag legen kann.
Einzig das Grundmuster bleibt gleich, ansonsten kann man sich nach Lust und Laune austoben.
Man bindet und fischt aber hauptsächlich eh nur die Version, mit der man auch erfolgreich fischt.

Meist werden Kebari´s auf Hakengrößen von 12 bis 8 gebunden, ich habe aber auch schon welche auf Hakengröße 20 und 3/0 gebunden.
Übrigens kann eine Kebari natürlich auch sehr gut an der klassischen Fliegenrute gefischt werden.

Gruß aus Wels,
Willi