Erste Clubfliege des Jahres ist die Missing Link, hier in verschiedenen Interpretationen / Der Clubfisch des Jahres 2025 ist der Bachsaibling
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Die Schwarzfischerin…

Für alles was uns im laufe des Jahres interessiert...
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zulu6
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Die Schwarzfischerin…

Beitrag von zulu6 »

Hallo Leute,

wie sagte Forest Gump einmal: „Dumm ist der, der dummes tut.“
So trug es sich an den gerade vergangenen Weihnachtsfeiertagen zu, dass eine eidgenössische Fischerin Anfang 50 sich erdreistete,
in der Bregenzerache fischen zu gehen.

Erdreistet deshalb, weil von Oktober bis März in diesem Fluss bzw. dem betreffenden Flussabschnitt Schonzeit ist und folglich absolut keine Fischerei gestattet ist…
Herbst/Winterlaicher, auf- und absteigende Seeforellen etc.

Aber manchmal folgt die Straße auf den Fuß – im wahrsten Sinne des Wortes.
Sie hatte sich im unwegsamen Gelände verstiegen und kam schlussendlich weder vor noch zurück.
Als die Schwarzfischerin am Abend des Weihnachstfeiertages nicht zeitig nach Hause kam, alarmierten angehörige die Einsatzkräfte.

Spät nachts lief eine Rettungsaktion unter Einbeziehung verschiedener Rettungskräfte an und so konnte die Dame schlussendlich in den frühen Morgenstunden nach einer Suchaktion aufwändig geborgen werden.


Als jugendlichen Leichtsinn, Mutprobe etc. kann man das jedenfalls nicht mehr gelten lassen und
so gibt es mir als Lizenz zahlender Fischer bei allem Übel eine gewisse Genugtuung,
dass dieser Schwarzfischerausflug in einem saftigen finanziellen Strafausmaß endet.

Eingriff in fremdes Fischereirecht – also Wilderei, Behördenverfahren, Bergekosten, angeblich droht sogar der Entzug des SaNa (Schweizerischer Sachkundenachweis-Fischerei).
Ansonsten hat sie es eh halbwegs unbeschadet überstanden. Ob es ihr eine Lehre sein wird?

Sg Jürgen
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dryflyonly
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Re: Die Schwarzfischerin…

Beitrag von dryflyonly »

Hallo Jürgen,

interressante Geschichte. Ob die Lady nochmal schwarz fischen geht? Wie fallen in -A- eigentlich die Strafen für
Fischwilderei aus?

Hier in -D- wird es nach Bundesländern unterschiedlich geregelt. Am 'günstigsten' sind Baden Würtemberg und
Hessen, wo die Stafe bis €5000 betragen kann. In anderen Ländern €10.000,- bis €75.000,-
In NRW und einigen anderen wird die Wilderei als Straftat angezeigt und kann beim Antreffen ohne Schein
bis 2 Jahre Haft, oder Gelstrafe, beim Fischen in privaten Gewässern bis 5 Jahre Haft und- oder Geldstrafe
geahndet werden.
Die Ausrede, 'hab ich nicht gewußt' gibt es nicht, denn-Unwissenheit schützt vor Strafe nicht.

Guten Rutsch ins neue Jahr
Sigi
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StoneFly86
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Re: Die Schwarzfischerin…

Beitrag von StoneFly86 »

Habe den Bericht ebenfalls gelesen…
Ich denke das wird ein teurer Spaß werden und hoffentlich wird es ihr eine Lehre sein.
Leider sind solche Schwarzfischer immer wieder anzutreffen…

Gruß Stefan
Beim Fliegenfischen bewegt man sich von Stufe zu Stufe.
Ist eine erreicht, sieht man schon die nächste und will hinauf.
- Mel Krieger
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Willi
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Re: Die Schwarzfischerin…

Beitrag von Willi »

Da wird die Rechnung für den Rettungseinsatz geschmalzen sein und hoffentlich lernt die Frau daraus.
Man weiß zwar nicht, ob sie es Absichtlich gemacht hat, trotzdem muss Strafe natürlich sein.

Der §137 STGb (Eingriff in fremdes Jagd- oder Fischereirecht) sagt:
https://www.jusline.at/gesetz/stgb/paragraf/137

Gruß, Willi
TENKARA ist meine Philosophie!
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Re: Die Schwarzfischerin…

Beitrag von dryflyonly »

Willi hat geschrieben: 30. Dezember 2019, 19:03 Man weiß zwar nicht, ob sie es Absichtlich gemacht hat, trotzdem muss Strafe natürlich sein.
Den hab ich jetzt nicht so richtig verstanden Willi. Sorry. Vielleicht war sie ja auch nur verwirrt. Wirkt sich strafmildernd aus.

vg Sigi
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Re: Die Schwarzfischerin…

Beitrag von zulu6 »

...dass die Gute im Besitz des SaNa ist/war,
bescheinigt ihr die nötige Fachkompetenz,
dass sie einerseits wissen muss, dass mindestens eine Lizenz nötig wäre und weiters dass ein Salmonidenwasser in der Gegend zu der Zeit sehr wahrscheinlich geschlossen sein kann.
Im weiteren habe sie dem Sani erzählt, das sie eine Tageskarte habe, was natürlich gar nicht möglich ist.

Das Kartenhaus aus Schutzbehauptungen ist zusammengefallen.
Bin gespannt, was am Ende alles zusammenkommt.

Sg Jürgen
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Re: Die Schwarzfischerin…

Beitrag von wuzler »

Hab da schon die tollsten Sachen erlebt!
Als ich noch als Zollwachebeamter aktiv war, musste ich eine Fußstreife, welche mich auch entlang der Donau führte, gehen. Als ich an einer guten Stelle ankam, sah ich einen mir unbekannten Fischer welcher 3 Angeln ausgelgt hatte. In dem Bereich der Donau war zu dieser Zeit, es dürfte so in den 80iger Jahren gewesen sein, das Angeln nur mit einer Rute gestattet und Raubfischen komplett verboten. Der Angler erwies sich als Gastarbeiter und stammte aus dem damaligen Jugoslawien. Bei der Kontrolle zeigte er eine Karte, gültig zwar an diesem Tage, jedoch 20km weiter im nächsten Revier vor. Langer Rede kurzer Sinn: Besagter Angler wurde angezeigt und schlussendlich vom zuständigen Richter in Passau (das Fischrecht wurde seinerzeit von Maria Theresia den Bayern vermacht und gehört noch heute diesen) mangels Beweisen freigesprochen!!!???

Eine andere Geschichte: Ich war von guten Freunden zum Fliegenfischen in die Antiesen eingeladen. Wir waren 4 Mann, wobei einer nur als Fotograf mit von der Partie war. Am Wasser angekommen war ein PKW neben der Straße abgestellt. Ein kurzer Blick in den Wagen sagte mir, dass es sich bei dem Equipement welches im Wagen lag, um keinen Fliegenfischer handeln konnte. NAch kurzem Fußmarsch entlang des Gewässers konnte ich auf der anderen Seite einen Fischer erblicken, welcher gerade einen großen Fisch drillte. Dies jedoch nicht mit Fliegenrute sondern mit Spinnrute und Stationärrolle. Als er uns wahrnahm, warf er den Fisch welchen er soeben gekeschert hatte zurück ins Wasser. Für mich komplett unverständlich, dass keineer meiner Gastgeber Anstalten machte den offensichtlichen Schwarzfischer anzuzeigen. Er wurde lediglich darauf hingewiesen dass hier nur Fliegenfishcen erlaubt sei, worauf er das Weite suchte.
Derjenge der als Fotograf mit von der Partie war, jedoch hattte sich das Kennzeichen des PKW notiert und erzählte die Geschichte dem Gewässerpächter, welcher wiederum eine Anzeige bei der Polizei erstattete. Das Gericht in Ried im Innkreis verdonnertre den Schwarzfischer letztendlich zu einer Geldstrafe in Höhe von Euro 2000.-!!!

Gruß, Karl
Tight Lines und gut Zwirn
wünscht Dir
Karl
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